Postkarten für den Erhalt der Apotheken

Nach dem erfolgreichen Protesttag der Apothekeninhaber und –mitarbeiter:innen am 14.Juni 2023 wurde durch die ABDA in den vergangenen Tagen die nächste Eskalationsstufe gezündet. Weiterhin leiden die Apotheken unter chronischer Unterfinanzierung, denn in den vergangenen Jahren wurde das Honorar in keiner Weise angepasst. Viele Apothekenleiter:innen stehen vor einem finanziellen Problem, sollte die Politik hier nicht schnellstmöglich Lösungen anbieten können und wollen. Zudem beklagt die Präsidentin der ABDA, Frau Gabriele Overwiening, dass es an der Wertschätzung der wichtigen Arbeit, welche tagtäglich geleistet wird fehlt. Dies zeige sich beispielsweise in der deutlich zu geringen Höhe der im August eingeführten Lieferengpasspauschale mit nur 50 Cent plus Mehrwertsteuer.

 

Postkarten wurden ausgeliefert

 

Da am Protesttag viele Patientinnen und Patienten deutlich gemacht hatten, dass sie die Anliegen der Apotheken gut verstehen können, und sie dabei unterstützen wollen, bei der Politik Gehör zu finden, hat sich die Standesvertretung etwas ausgedacht. Sie möchte jetzt auch die Patient:innen stärker zu Wort kommen lassen, um die Politiker aufzurütteln, und hat zu diesem Zweck eine Postkartenaktion ins Leben gerufen. Alle Apotheken Deutschlands haben in den vergangenen Tagen ein Aktionspaket der ABDA erhalten. Es beinhaltet unter anderem je 100 Postkarten, eine Datenschutzerklärung und einen Leitfaden für die Aktion. Auf den mitgelieferten Postkarten sollen die Patientinnen und Patienten mit einem kurzen persönlichen Text erklären, was sie an ihrer Apotheke vor Ort schätzen, und warum es so wichtig ist, sie zu erhalten.

 

Stolpersteine bei der Umsetzung, die keine sind

 

Viele schrecken vielleicht im ersten Moment zurück, wenn sie in diesem Zusammenhang das Wort “Datenschutzerklärung” hören. Wie soll man es im laufenden Apothekenbetrieb auch noch schaffen, den Kund:innen vorher eine lange Erklärung zu verlesen, und diese auch noch unterschreiben zu lassen fragen sie sich. Doch keine Sorge, es klingt aufwändiger, als es wirklich ist. Es ist absolut nicht nötig, wortreich alles vorzulesen, und sich unterschreiben zu lassen. Dieser mitgelieferte Datenschutzhinweis muss lediglich in der Apotheke ausliegen, damit sich die Kund:innen diesen bei Bedarf durchlesen können, er muss nicht abgezeichnet werden. Andere fragen sich, wer das Porto für die vielen Karten auslegen soll. Auch hier gibt es eine einfache Lösung: die Apotheke sammelt alle ausgefüllten Karten bis zum Stichtag im September, und schickt dann alle zusammen im beigelegten Rücksendeumschlag zur ABDA.

 

So funktioniert die Umsetzung 

 

Zunächst muss die Apothekenleitung die Seite: https://apothekenkampagne.de/postkarten-aktion/datenschutz aufrufen, und dann einmalig für alle kommenden Vorgänge digital die „Vereinbarung über die gemeinsame Verantwortlichkeit“ ausfüllen und bestätigen. Dann könnt ihr schon beginnen, und die Postkarten gut sichtbar in HV positionieren. Das erregt häufig bereits so viel Aufmerksamkeit, dass man sich weitschweifige Erklärungen sparen kann. Sollte das nicht der Fall sein, dann sprecht vor allem eure chronisch kranken Patienten darauf an, dass sie jetzt mit nur einem kurzen Statement die Apotheke vor Ort unterstützen können. Auf der Postkarte ist der Satzanfang “Wir lieben die Apotheke weil...” vorgegeben, und muss nur kurz und prägnant ergänzt werden. Danach ist Platz, um den Namen und den Wohnort der Patienten zu vermerken. Die ausgefüllten Karten sammelt ihr dann, und schickt sie bis zum Einsendeschluss am 04.09.2023 an die ABDA zurück. Dort werden die besten Statements gesammelt, und im Rahmen einer Pressekonferenz am 06.09. dem Bundesgesundheitsministerium präsentiert. Je mehr Postkarten auf diese Weise zusammenkommen, desto besser.

 

Benefit auch für das Apothekenteam

 

Neben der Tatsache, dass man ein klein wenig dabei geholfen hat, etwas Schwung in die Frage zu bringen, wie die Apotheke wohl in fünf oder zehn Jahren finanziell versorgt sein wird, bringt die Teilnahme an der Aktion auch dem Team nichtmonetäre Vorteile. In Zeiten, zu denen viele vor allem die negativen Seiten des Berufes zu spüren bekommen, tun positive Worte der Kund:innen immer besonders gut. Und davon wird es auf den meisten Postkarten viele geben. So mancher kann hier einmal in Worte fassen, warum die Apotheke-vor-Ort für ihn oder sie besonders wichtig und unersetzbar ist, und das hört man doch sehr gerne. Für wen jetzt trotzdem noch Fragen offengeblieben sind, der wendet sich an: info@apothekenkampagne.de. Je mehr Apotheken aktiv mitmachen und die Kund:innen unterschreiben lassen, desto eher ist es möglich, etwas mit der Aktion zu erreichen.

 

Und hier geht es zur digitalen Postkarten Variante: Wir lieben Apotheke - Wir ❤️ Apotheke! (apoliebe.de)

Wusstest du...